Nachkriegskerb

Nach einer harten Kriegszeit wurde 1946 in Ehlhalten wieder die Kerwe gefeiert. In dieser Zeit, gab es in Ehlhalten immernoch die beiden Gasthäuser, wobei die Kerweveranstaltung im Saal des Gasthaus „Zur Krone" abgehalten wurde. Das Gasthaus „Zum Taunus" stellte 1954 seinen Betrieb ein.

Die Nachkriegskerweborsch vor dem Gasthaus „Zur Krone"
Die Nachkriegskerweborsch vor dem Gasthaus „Zur Krone"

Damit die ungefähr 22 Kerweborsch, die Kerwe wieder feiern konnte mußte jeder Kerweborsch zwei meter Holz schlagen. Um von dem Erlös die Ausgaben decken zu können.

Das Kerweschild von 1946 wurde mit einem „Kuhfuhrwerk" in Frankfurt abgeholt. Bezahlt wurde mit echter Ihlhäller Kuhmilch.

Der Wein für die Kerwe sollte damals aus der französich besetzten Zone besorgt werden. Nachdem zu Beginn der Kerb der Wein immer noch nicht eingetroffen war, fuhren Georg Prokasky und Franz Hoffmann mit Ihrer Adler nach Naurod und holten dort 25 Flaschen Wein, damit die Kerwe zünftig gehalten werden konnte.

Am Samstag wurde der Kerwebaum mit einem Pferdefuhrwerk von Jakob Racky aus dem Nonnenwald geholt, wofür jeder Kerweborsch dann einen Obolus bei der Stadt Hofheim wegen Waldfrevel entrichten mußte. Die Kerweveranstaltungen wurden in dem Gasthaus „Zur Krone abgehalten".

Die Umzüge der Kerwegesellschaft wurden musikalisch begleitet durch die einheimische Blaskapelle Ernst.

Blaskapelle Ernst beim Kerbeumzug
Blaskapelle Ernst beim Kerbeumzug

Am Montag Morgen trafen sich die Kerweborsch um den Kerwegickel für den nachmittags stattfindenden Gickelschmiss zu klauen.

Die folgende Woche bis zur Nachkerwe zogen die Kerweborsch von Haus zu Haus um ihren Durst zu stillen. Am Sonntag wurde die Nachkerwe in Ehlhalten gefeiert.

Montags zogen die Kerweborsch mit Kerweschild nach Oberjosbach um dort noch einmal richtig ihre Nachkerwe aufzuziehen.